Dienstag, 13. September 2011

Rund ums Wiedersberger Horn

Und wieder gab es strahlend schönes Wetter... Allerdings leider auch diesmal wieder nach einer ziemlich unruhigen Nacht. Julia hatte wieder nie wirklich lange durchgehend geschlafen, immer wieder Johanna aufgeweckt und mich auch... Und auch wenn ihre Temperatur deutlich runtergegangen war (wirklich ein gutes Zeichen), zeigte das doch, dass unsere Kleine immer noch ein wenig angeschlagen war. Keine Babybetreuung heute, sondern ein gemütlicher Mutti und Papa Tag.

Nach einem gemütlichen Frühstück und einem riesigen Omelett mit Unmengen Käse beschlossen wir, einerseits das schöne Wetter auszunützen und uns andererseits die ganzen Kalorien zumindest nachträglich zu verdienen. Am Vortag war uns ja von den Deutschen empfohlen worden, den Panoramaweg rund um das Wiedersberger Horn zu gehen... Heute waren ideale Bedingungen dafür.

Sobald wir also fertig waren, packten wir die Maus ins Auto und fuhren zur Talstation der Gondelbahn (es ging doch immerhin bis auf 1900m rauf). Dort erlebten wir schon mal die erste Überraschung: Unsere Hotel-Zimmerkarte galt dort als Fahrkarte! Und das Sparte uns dann gleich mal 29 Euro für zwei Personen. Anfangs glaubten wir ja noch an einen Fehler... Aber an der Rezeption versicherte man uns später, dass das so seine Richtigkeit habe. Super Sache.


Mit der Gondelbahn ging es dann weit bergauf, herrliche Ausblicke insTal. Julia faszinierten wieder die vorbeisausenden Bäume. Oben angekommen dann das "Lauserland", ein ziemlich super Abenteuerspielplatz, der für Julia aber erst in einem Jahr oder so interessant werden wird. Und dann ein Stückchen rauf zum Panoramaweg rund um den Gipfel. Da war Julia aber schon wieder sicher im Tragetuch verstaut und schlief bereits tief und fest.

Diesmal hatte ich mir vorgenommen, es ruhig anzugehen, damit ich "uns" nicht gleich wieder durchschwitze... Dafür zog Johanna ganz schön los und musste immer wieder auf uns warten. Der Wanderweg selbst war zwar sehr bevölkert, fast schon überlaufen mit Deutschen, Holländern usw... Aber eigentlich kein Wunder an einem strahlend schönen Sonntag. Jedoch fast schon zu viele Leute, um noch zu grüßen. Johanna meinte "wie auf einem Kirtag" und ich ergänzte "wenn's nach dem Grüßen geht, wie der Bürgermeister am Kirtag..." Aber die Ausblicke waren toll. Heißt nicht umsonst Panoramaweg.


Und auch wenn wir nicht allzu viele Höhenmeter machten, es ging doch ständig bergauf und bergab und auf Dauer wurde es auch wieder ganz schön anstrengend. Insgesamt wars aber eine eher kurze Wanderung mit gerade einmal knapp zwei Stunden. Und man sah sogar wieder zurück bis zum Achensee!


Wir waren dann bis 14:00 wieder unten, Julia war immer noch im Träumeland und nachdem Johanna mit dem Auto fuhr, gelang es uns auch, die schlafende Kleine bis ins Hotel zu bringen. Und danach brauchten die zwei Damen dann eine ausgiebige Rast... Erst ein wenig Stillen, dann ein wenig schlafen... Aus dem ganz schön viel Schlafen wurde. Beide waren halt doch noch leicht angeschlagen und die Ruhe tat ihnen gut. Zwischendurch eine kurze Nachmittagsjause, dann wieder weiterschlafen. Ja was soll's, ich war auch nicht unzufrieden, hatte meine Wanderung heute eh schon gehabt.

Abendessen ließ sich erst recht gut an, eskalierte nach der Suppe aber leider ziemlich. Julia brüllte so sehr und tobte sich so aus, dass uns nichts anderes übrigblieb, als nach einander zu essen, während der jeweils andere die Kleine vor dem Speisesaal auf und ab trug. Denn dann war sie zufrieden. Einigermaßen...

Ungeachtet dessen war das Essen aber delikat. Sowohl Johannas Lachs im Blätterteig, als auch mein Rinderfilet... Und auch die Nachspeise wurde von uns nacheinander verputzt. Ja es hilft nix, wenn die Kleine nicht will, kann man ihr das nicht ausreden. Da hilft auch ärgern nix, da kann man nur das beste aus der Situation machen und einfach das Essen alleine genießen.

Der Abend war dafür dann wieder eher ruhig, und die Kleine schlief relativ bald ein. und friedlich noch dazu.


Montag, 12. September 2011

Eine arme kranke Maus

Es fing mit einer sehr unruhigen Nacht an, Julia weinte immer wieder, hustete und nieste, spürte sich warm an... Und wachte mit trauriger Unterlippe und weinend auf. Johanna und mir tat sie so leid... Offensichtlich hatte sich die arme Kleine verkühlt. Oder besser gesagt: wir hatten sie wohl verkühlt. Wars beim Schwimmen passiert, oder als Verschwitzte nach dem Wandern? Keine Ahnung, aber ich fühlte mich jedenfalls richtig schlecht. Und Johanna hatte nun auch stärkeres Halsweh...

Dazu kam noch, dass unser Ohrenthermometer "Hausnummern" anzeigte, mal 36,2... Dann fast 38. Also was nun? Ich fuhr also in die nächste Apotheke und holte für Julia ein gutes Fieberthermometer, für Johanna was für stillende Mütter mit Halsweh. Dazu strahlend schönes Wetter, ein Hohn, wenn man sich eigentlich gerade ziemliche Sorgen macht...

Eine Messung mit dem neuen Thermometer ergab dann 37,6 Grad, OK, also nicht so schlimm, nur erhöhte Temperatur. Wir schauten dann aber trotzdem nach Pertisau zum Arzt, weil besser einmal zu vorsichtig sein... Und uns fehlt ja doch noch jegliche Erfahrung mit kranken kleinen Zwutschgerln.


Gottseidank gabs auch hier Entwarnung. Nur ein leichter Infekt, vollkommen harmlos... Und so fuhren wir dann zurück zum Hotel und da ging sich dann sogar noch ein Frühstück aus.

Kurz vor 11 checkten wir aus und dann ging es auf die 30min Fahrt nach Alpbach, genauer gesagt Inneralpbach. Und dort ist es wirklich schon einmal landschaftlich sehr nett. Grüne Berghänge, Almwiesen, überall das Bimmeln der Kuhglocken. Eigentlich nur traditionelle Häuser... Und im ganzen Tal nirgends Industrie. Paradiesisch.


Unser Hotel, das Galtenberg, war dann auch sehr nett. Schon an der Rezeption ein Gläschen Sekt, dann ab ins (auf Nachfrage am Vortag schon ab 12:00 bereitstehende!) Zimmer... Wobei von der Größe her ist es eigentlich eher ein Appartment. Vorraum mit Kasten, Schlafzimmer, großes Bad, separates Kinderzimmerchen und sogar ein Wohnzimmer mit Couch und Fernseher. Dazu noch moderne Einrichtung und ein wunderschöner Balkon! Wickeltisch, Gitterbettchen und Wasserkocher bekamen wir natürlich auch...


Mich zogs dann schönwetterbedingt gleich wieder nach draußen... Johanna blieb mit Kopfweh im Zimmer. So packte ich Julia ins Kinderwagerl und spazierte los. Am Hotel vorbei in ein Tal hinein... Und da ging erst die Straße und dann der Schotterweg gleich mal ordentlich bergauf... Also mein tägliches Workout hatte ich damit wieder. Die Mittagssonne tat auch noch ihr übriges... Nur Julia lag wohlbehütet und sonnenschirmbeschirmt in ihrem Wagerl und schlief friedlich... Gottseidank!

Irgendwann zweigte dann ein Weg mit der Aufschrift "Rundweg Bödlealm" mit einem Kinderwagerlsymbol drunter ab... Perfekt! Rundweg für Kinderwagerl... Das ist sicher nicht allzu weit! Ich bog also ab und nach einem argen Holperstück (und einer gebeutelten aber noch immer schlafenden Julia) war's dann tatsächlich wieder eine asphaltierte Straße bzw. Güterweg. Und es ging rauf und rauf. Irgendwann wachte Julia dann auf und schrie. Ich gab ihr ein Flascherl und machte mir angesichts unseres Hotels tief unten im Tal leichte Sorgen... Denn nach kurzer Pause schrie sie wieder. Also spazierte ich mit einer jammernden Julia weiter, bis ihr plötzlich das Hauberl über die Augen rutschte und sie tatsächlich von einer Sekunde auf die andere einschlief.

Also weiter auf dem Rundweg, vorbei an der Bödlealm (trotz arg durstigem Papa, aber ich wollte bezüglich Aufwecken nix riskieren) und quer über eine Kuhweide. Als dann vor mir ein junger Stier aufstand und mich... anstierte, wurde mir plötzlich sehr bewusst, dass ich da ein knallrotes Kinderwagerl schob... In Gedanken sah ich mich schon mit dem Stier ringen, um Julia zu schützen... Aber dann rettete mich sie stattdessen. Julia fing zu schreien an, der Stier flüchtete und weiter ging es auf dem Rundweg.

Raus aus der Weide... Und dann zweigte plötzlich ein schmales Wegerl, viel zu schmal für den Kibderwagen und viel zu steil und holprig noch dazu, ab... Mit Wegweiser "Rundweg Bödlealm"... Nur diesmal ohne Kinderwagensymbol. Na toll. War der "Rundweg" also nur bis zur Alm kinderwagentauglich... Also wieder zurück, nochmals durch die Weide, nochmals am Stier vorbei... einfach nicht hinschauen und schnell und zügig vorbei. Blöder "Rundweg". Depperter.

Dann wachte Julia wieder auf und ließ sich nur durch Singen einigermaßen bei Laune halten... Aber immerhin. Eine gute halbe Stunde später kam ich Kinderlieder singend und schwitzend wieder beim Hotel an.

Und dann gabs Nachmittagsjause. Eine wunderbar schattige Terrasse, gelegentlich zwischen den Tischen umherspazierende Hendln vom Nachbarhof... Julia war begeistert. Und auch das Essen war ein Hit. besonders angetan hatten es mir Topfensoufflees mit Vanillesauce. Für Unterhaltung sorgte auch ein deutscher Urlauber (mit Kärntner Wurzeln), der ein Hendl fing, um es auf den Rücken zu legen. Normalerweise bleiben die dann wie hypnotisiert liegen... Dieses aber nicht. Es verlor in seiner Panik noch eine Feder und gackerte dann auf und davon...

Kurz noch Rast auf dem Zimmer, dann ein Abendessen, das auch wieder traumhaft gut war. Knusprig gebratene Ente, Schweinebraten, gegrillte Bachforelle (Frage einer Touristin "ist die eine lokale Forelle?" darauf der junge Koch "ja... Vermutlich aus einem Bach")... Wunderbare Suppen und als Nachspeise Erdbeerwindbeutel mit Cremeeis. Julia saß recht brav auf dem Schoß und schaute zu... Oder ging über die Schulter gelegt staunend zum Buffet mit. Erst am Schluss wurde sie unruhig... Und dann schauten wir nach fertigem Essen halt aufs Zimmer.

Uns tat nach einem ereignisreichen Tag auch ein ruhiger Abend gut.

Freitag, 9. September 2011

Splish Splash... Muh!

Nach gewohnt gutem Frühstück und einer außergewöhnlich gutgelaunten Julia am Morgen (neuerdings nicht nur Gugu-Tschaaa süchtig sondern auch passionierte Baby-Fliegerin... von Mutti oder Papa überm Bett hochgehalten) gab es dann um 11:00 eine weitere Sensation: Babyschwimmen.

Gestern hatten wir uns ja schon im Babybecken vorbereitet und auch heute schauten wir rechtzeitig zum Pool, um uns in Ruhe umziehen (Schwimmwindel!) und auf die Wettkampfbedingungen einstellen (das machen alles Spitzenathleten so) zu können.


Kurz vor 11 kam Schwimmtrainerin Michi dann mit einem schicken Babyschwimmreifen, der unter leichten Unmutsäußerungen noch an Land angelegt wurde. Dann rein ins Becken, nicht in das für die Babys, sondern in das für die Großen! Zuerst mal wieder großes Staunen, große Augen und ganz wichtig die Sicherheit, von Mutti an den Händen gehalten zu werden. Dann aber immer mehr Entspannung und Begeisterung über das neue Medium.


Michi lockte unsere Kleine mit Quietscheentchen und die strampelte tatsächlich so, dass sie wie ein kleiner Frosch quer durch das Becken schwamm. Ganz was Neues: da will man wo hin und schafft das ganz alleine... Eine halbe Stunde ging das so, dazwischen im Wasser treiben oder zwischen den Erwachsenen mit sanftem Schubs "zugepasst" werden. Am Ende dann noch "fast Freischwimmen" ohne Reifen... Aber sicher gehalten von Mutti und Papa.


Und nachher hieß es dann schnell ab ins warme Handtuch, abtrocknen, rauf aufs Zimmer, noch ein kleiner Milchsnack und dann schlafen... Weil anstrengend und aufregend war das natürlich schon! Wahrend Julia schlief hatten Johanna und ich (Babyphon sei Dank!) ein ruhiges Mittagessen... Und dann beschlossen wir noch ein wenig Wandern zu gehen.

Wir fuhren mit dem Auto ans westliche Seeufer, wo man in einem der Karwendeltäler aufs sogenannte Plumserjoch wandern kann. Julia brüllte die ganze kurze Fahrt, weil aus dem Schlaf gerissen und ordentlich grantig. aber kaum angekommen und im Tragetuch verpackt war die Welt wieder in Ordnung.


Und dann ging es hinauf zur Plumserhütte, eh nur gut 400 Höhenmeter und eh nur Schotterweg... Aber der hatte es in sich. Im Anstieg wunderten wir uns mal wieder, dass uns die Leute leicht besorgt alles Gute wünschten... Und nicht dass der Weg gefährlich war, aber wirklich brutal steil an manchen Stellen. Breit wie ein Forstweg, aber unwahrscheinlich steil... Und fast nie wirklich flach. Und so ging es 1 1/2 Stunden dahin.


Anfangs sah ich das noch als sportliche Herausforderung und düste mords ab... Aber nachdem wir die Hälfte in einer halben Stunde geschafft hatten beschlossen wir, dass langsamer wohl besser ist. Man will sich ja nicht nur schinden, sondern auch was von der herrlichen Landschaft haben. Und die strahlte wirklich im schönsten Sonnenschein und auch der Fernblick war nicht von schlechten Eltern. Und so kamen wir dann etwas erschöpft aber nicht zerstört oben an, Julia noch immer entspannt schlafend.


Herrliche Almweiden, unzählige Enziane und Disteln und einige bimmelnde Kühe. Vor uns das Karwendelgebirge und etwas unterhalb der Passhöhe die Plumserhütte.


Dort dann ein fast schon liebgewonnenes Ritual: Schiwasser für Papa, Apfelsaft gespritzt für Mutti... Und Muttermilch für Julia. Die war nämlich gerade beim Betreten der Hütte aufgewacht und war unzufrieden mit der Welt. Beim Stillen legte sich das aber schnell wieder.


Der Abstieg war dann nochmals etwas anstrengend, denn sehr steile Schotterstraßen sind bergab nun mal ziemlich rutschig... Und Johanna meinte ganz richtig, dass ich "Verantwortung trage". Also volle Konzentration... Und es war nie ein Problem.

Zurück im Hotel dann Abendessen und Julia in der Babybetreuung... Eine gute halbe Stunde später aber dann wieder der telefonische Hilferuf "sie schreit und schreit!" Na gut, es war einfach viel los heute... Da kann man schon ein wenig überdreht sein. Aber das wars dann halt mit dem Dessert und den abendlichen Hotelpool-Plänen...

Oben am Zimmer war Julia dann gleich wieder wie ausgewechselt und schlief problemlos an Johannas Brust ein. Eigentlich glaube ich ja, dass wir heute Nacht alle gut schlafen werden, anstrengend genug wars ;-)

Donnerstag, 8. September 2011

Gugu... Tschaaa!

Heute war Schlechtwettertag, also besonders vormittags tief hängende Wolken und Regen. Rundum alle Berggipfel die meiste Zeit versteckt. Was macht man also an so einem Tag? Richtig, man bleibt im Hotel und lässt es sich gut gehen.

Der Tag fing mit gemütlichem Frühstück an ( einmal Omelett "mit allem" ), danach hatten wir uns zum Pekip Kurs angemeldet. Pekip steht für Prager Eltern Kind Programm... Und da ist eines der Grundprinzipien, dass Babys sich als Nackerpatzeln am wohlsten fühlen, am aktivsten sind und am schnellsten lernen. Insgesamt 5 Babys mit Eltern waren da, lagen am Boden auf Decken im Kreis und eine Trainerin gab Anregungen für einfache Übungen (von mit einer Feder kitzeln bis auf dem Bauch auf einem großen Ball, natürlich von den Eltern sicher gehalten, liegen).


Und die Babys drehten sich auch einanderauf dem Bauch liegend zu, schauten sich an und hielten tapfer die Kopferl in die Höhe, was für so ein Baby ja ordentlich anstrengend ist. Baby Fitness-Center, praktisch.

Julia war begeistert, am meisten Freude machte ihr aber, sich unter einem großen durchsichtigen Tuch zu "verstecken"... Und wenn man dann das Tuch wegzog und sich freute, dass da jetzt "völlig überraschend" die Julia auftauchte, hatte sie einen Riesenspaß. Und mit ihr Johanna und ich. Nach dem Kurs kamen wir drauf, dass das mit einer großen Stoffwindel genauso funktionierte... Und damit hatten wir ein neues Spiel: Gugu... Tschaaa!

Danach wurde Julia vor lauter spielen wieder müde und Johanna gleich mit. und so schliefen die zwei neben einander ein, während ich anfing, Blog zu schreiben. Mittags wachte Johanna wieder auf und wir schlichen uns mit aktiviertem Babyphon in den Speisesaal, um einen Happen zu essen. Und das ging sich sogar einigermaßen aus, erst ganz am Ende ging der Alarm los.

Wieder am Zimmer packten wir uns zusammen, um ein wenig im Hotelpool plantschen zu gehen. Und für Julia nahmen wir erstmals eine Schwimmwindel mit. Vorbereitung aufs morgige Babyschwimmen. Nach ein wenig Stoffwindelspielen im Hallenbadbereich (um Julia an die neue Umgebung und vor allem Geräuschkulisse zu gewöhnen) kam dann der große Moment: Erstmals auf Muttis Schoß ins Babybecken!


36 Grad Celsius, als kein Grund zum Frieren... Und trotzdem anfangs ein eher konsterniertes Baby. Also kein Schreien, keine Panik... Aber leichte Verwirrung und intensives ernst Herumschauen. So viele neue Eindrücke rundum, Kinder die ins Hauptbecken springen, ein Wasserfall, der sich immer wieder laut rauschend einschaltet... Papa, der mit einer Gießkanne Wasser ins Babybecken vor Julias Füßen gießt, Mutti, die Julia Spielzeug hinhält. Da soll mal einer nicht den Überblick verlieren!

Letztendlich entspannte sich aber Julia recht schnell... Johanna hielt sie sicher fest und das gab ihr eine Menge Ruhe und Geborgenheit. Als wir sie so ins Wasser hielten, verkrampfte sie sich eher und machte eine beleidigte Unterlippe. Aber im seichten Wasser auf Papas Bauch liegen machte dann wieder eine Menge Spaß!

Wir wolltens aber nicht übertreiben und sahen das eher als Vorbereitung auf das morgige "echte" Babyschwimmen. So trockneten wir Julia dann auch wieder ab, ich verschwand noch ein wenig in einer Infrarotkabine... Und dann war unser Badeausflug wieder beendet.


Weil das Wetter nun doch wieder deutlich schöner war spazierten wir dann noch ein schönes Stück den Achensee entlang... Julia zum "Runterkommen" im Tragetuch schlafend. Erst am Rückweg wachte sie dann wieder auf, dafür aber mit Zeter und Mordeo. Hungrig. Und sehr ungeduldig.

Noch ein wenig Stillen, dann Babybetreeung und ein gemütliches Abendessen für Johanna und mich. Und zwar eindeutig das beste bisher. Erst Räucherfischbuffet, dann eine feine Petersilcremesuppe, danach köstlicher Hirsch mit Steinpilzen, Kroketten und Kürbiscreme und zuletzt noch Marillenknödel mit Vanillesauce... Die Käseplatte zum Schließen des Magens ließen wir aus... Der war schon so zu.

Wir holten dann noch eine insgesamt sehr brave, nun aber doch schon sehr müde und schon wieder hungrige Julia aus der Babybetreuung ab, legten sie schlafen und genossen noch einen gemütlichen Leseabend. a, so schaut Entspannung aus.

Julias erste Bergwanderung

Nach einer ungemein entspannenden Nacht, gemütlichem Familienkuscheln am Morgen und einem ausgiebigen Frühstücksbuffet gabs dann erst mal eine morgendliche Kinderwagerlausfahrt, hinüber in den Nachbarort Maurach und entlang der Seepromenade dann wieder retour. Julia schlief eine Zeit lang, dann lag sie einfach so brav im Wagerl und schaute sich die Umgebung an.


Danach war Julia dann gestern das erste Mal für zwei Stunden zur Babybetreuung angemeldet. Wir waren schon recht gespannt, wie das klappen würde...

Zuerst hieß es dann mal das Wagerl mitbringen, damit man gegebenenfalls in der Betreuung auch mit ihr spazierengehen kann. Im Babyclub machte gerade eine sehr "mütterlich" gebaute, etwas ältere Betreuerin Dienst. Und irgendwie kamen da gerade ein Paar Sachen zusammen. Julia war nicht ganz gut drauf und die Betreuerin war wohl auch gerade nicht ganz auf der Höhe. Schon als sie Julia in die Babywippe legte, merkten wir, dass das nicht lange gutgehen wird. Natürlich fing unsere Kleine bald zum Schreien an und als sie Julia dann hochnahm hatte ich auch irgendwie das Gefühl, dass sie sie besser irgendwie anders nehmen sollte. Irgendwie wirkte die Betreuerin selbst nicht ganz fit und mit unserer nicht ganz einfachen Kleinen etwas überfordert...

Wir dachten uns aber "sie wird das schon machen" und zogen los... Das Handy immer in Hörweite. Und wir kamen nicht weit. Erst ein Anruf, ob sie mit Julia eh spazieren gehen dürfe (ja klar, deswegen ja das Wagerl), dann fast schon ein Hilfeschrei "sie schreit nur und lässt sich nicht beruhigen". Also wieder in die Babykrippe, und dort blieben wir dann auch gemeinsam mit ihr bis zum Ende der Betreuungszeit, ein wenig spielen und an die sicher auch ganz neue Umgebung gewöhnen.

Danach dann noch eine Kleinigkeit Mittagessen und eine kleine sehr Müde Maus ins Tragetuch gepackt. Weil wenn sie schon gut schläft, dann können wir mit ihr auch wandern gehen.


Gleich hinterm Hotel geht ein gut ausgebauter Forst- bzw. Wanderweg hinauf zum sehr schönen Dafalzer Wasserfall. Gehtzeit 50 Minuten, wir waren in knapp 40 oben... Und dann wurde ich übermütig. Ich hatte mir vorher im Hotel vorgeschlagene Wanderungen angesehen, davon die einfachste eben zu diesem Wasserfall.

Da gabs aber dann auch noch eine andere... Nämlich mit der Gondelbahn in Maurach hinauf auf den Berg, von dort fast eben hinüber zur Dafalzer Alm und dann hinunter zum Wasserfall und weiter zum Hotel. Und wenn man das jetzt in der Gegenrichtung geht... Einziger Haken war, das beim Abstieg von Alm zu Wasserfall stand "Schwieriger Weg, für Rückentragen und Kleinkinder nicht geeignet!"

Naja, erstens wollten wir ja nicht runter sondern rauf... Und zweitens hatten wir keine Rückentrage sondern ein Tragetuch ;-) Ich dachte mir jedenfalls, wir können ja jederzeit Umdrehen, wenn es zu arg wird... Und Johanna hatte die Wegbeschreibung im Hotel nicht gelesen.

So marschierten wir also bergauf weiter, eine gute Stunde sollte es sein vom Wasserfall bis rauf zur Alm. Und das zog sich. Erstens heuer noch wenig Kondi, dann noch Julia rumgebunden...puuuh und steil rauf, auf gutem Wegerl, aber in endlosen Serpentinen eine Almwiese bergan. anfnags gings ja super, aber dann merkte ich, dass meine Füße immer schwerer wurden. Und dann kamen uns auch einige Leute entgegen mit Kommentaren wie "Och ist die niedlich, aber sagt nicht, dass ihr da ganz rauf wollt... Das ist noch elendsweit!" oder "Was, ihr geht da RAUF? Na toi toi...". Ich lächelte halt immer freundlich meinte nur "Kein Problem, das machma schon." Aber irgendwie war das schon ein wenig beunruhigend, auch wenns Deutsche waren...

Schließlich waren wir so hoch oben, dass Umdrehen eigentlich keine Option mehr war, weil deutlich länger und anstrengender als weitergehen... Und ab der Hütte würde es ja flach. Mir hängte das Herz schon beim Hals heraus, aber da musste ich jetzt durch. Irgendwann wachte dann auch noch Julia auf und trieb mich gnadenlos weiter. Immer wenn ich stehen blieb, fing sie zu brüllen an... Die kleine Menschenschinderin. Und als ich mir gerade dachte, jetzt kann ich endgültig nicht mehr, tauchte die Dafalzer Hütte auf. Rettung. Und Rast.


Julia raus aus dem Wickeltuch und ab zum Stillen (was super klappte, innerhalb kürzester Zeit hatten wir ein sattes ausgeschlafenes und grinsendes Ogl-Baby), ich wechselte auch in was Trockenes und das Wickeltuch hängten wir in die Sonne. Und dann Flüssigkeit nachfüllen. Und Energie. Schiwasser wirkt da Wunder. Wir plauderten dann noch kurz mit der Hüttenwirtin ("Was von Buchau seits ihr rauf? Respekt!" ...da war ich fast garnicht stolz ;-) und dann wanderten wir noch die 45min rüber zur Gondelbahn Bergstation.


Und das war dann eigentlich die Belohnung für die Anstrengung, flach dahin, strahlender Sonnenschein und herrliche Ausblicke auf See und Berge. Julia war putzmunter, kaute zufrieden am Tragetuch und schaute Vögel, Kühe, Bäume und Berge fasziniert an. Nur manchmal ein wenig Quengeln, das mit ein wenig Singen aber gleich wieder verging.


Kaum bei der Bergstation angekommen ging auch schon eine Gondel runter, was Julia wieder sehr faszinierte. Unten dann kurzes warten auf den Bus (den man mit Gästekarte gratis benutzen kann), ein Flascherl für unseren kleinen Schatz und dann Aussteigen vor der Hoteltür.

Und dann probierten wir es nochmals mit der Babybetreuung... Und diesmal passte alles. Eine jüngere Betreuerin, die das alles sehr relaxt anging... Und eine sehr entspannte Julia dazu. Und während unsere Kleine Unterhaltung geboten bekam, konnten wir in ruhe Abendessen und dann sogar noch kurz in den Hotelpool hüpfen und entspannen. Wunderbar!

Und nachher schliefen wir dann alle recht gut ;-) Mir ist erst jetzt beim Schreiben so richtig aufgefallen, was gestern alles los war... Heute werden wir es ruhiger angehen...

Urlaub in den Bergen

Jetzt haben wir ja schon eine Zeit lang nix mehr geschrieben... Aber irgendwie war der Alltag mit all seinen kleinen Sensationen, Freuden, Anstrengungen und manchmal auch Verzweiflungen entweder zu intensiv, um auch noch zu Bloggen, oder zu "alltäglich". Kurzfassung: Ja OK, wir waren zu faul.

Julia ist inzwischen zu einem kleinen 6 1/2 kg Pinkerl herangewachsen, sagt "Ogl" wenn ihr was gefällt und brüllt, wenn ihr was nicht gefällt. Dazwischen schläft sie oder spielt sie oder schaut die Welt einfach mit großen kleinen Forscheraugen neugierig an. Und jetzt sind wir das erste Mal gemeinsam auf Urlaub... In Tirol, erst am Achensee und dann noch im Alpbachtal.

Die Anreise war relativ unproblematisch, erst schlief die Kleine und dann bekam sie von Johanna Vollzeit-Entertainment. Singen, Spielen, Plaudern und Flascherl. Und so vergingen die 3 Stunden Fahrt recht gut, erst auf den letzten 5min steigerte sich Julia in ein Crescendo hinein, mit sich überschlagender Stimme und allem... Aber da waren wir dann ja auch schon da.


Von unserem Hotel (dem Kinderhotel Rieser in Buchau) war sie dann sofort begeistert. Sie lag einfach eine halbe Stunde völlig zufrieden auf dem Doppelbett und spielte mit einer Stoffwindel. Als dann eine Frau von der Rezeption auch noch ein Mobile vorbeibrachte, war Julia sowieso ganz hin und weg.


Vor dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Spaziergang runter zum See, das schöne Wetter ausnützen. Und da gibts dann auch eine Menge Sachen für die etwas größeren Kinder. Vom Ponyreiten über die Tretgocartbahn bis hin zur Surfschule. Das dauert dann noch ein Paar Jährchen. Wir genossen auf jeden Fall die fast schon tropische Kulisse mit türkisblauem Wasser und Segelbooten.


Und auch das Abendessen war dann eigentlich sehr gemütlich. Bei jedem Tisch gibt es auf Wunsch eine Babyhängematte, die von der Decke heruntergelassen wird und da hat man dann das Baby immer im Blick (und vor allem auch umgekehrt). Julia lag da dann auch eine Zeit lang brav drinnen, dann war sie aber zu neugierig und wollte ihre Umgebung sehen... Und da war dann bei Mutti oder Papa auf dem Schoß sitzen ziemlich ideal.


Klar muss man sich während des Essens auch um die Kleine kümmern, aber mit vereinten Kräften geht das recht gut. Und außerdem machts hier nix, wenn das Baby mal schreit, ist ja ein Babyhotel. Trotzdem ist es im Speisesaal nicht unangenehm laut, da ist die Decke irgendwie hoch genug... Das Essen ist hier übrigens auch recht fein, nicht Feinschmeckerkost, aber recht gut. Es passt hier also wirklich, für Julia, für Johanna und für mich sowieso.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Nachhause!

Dienstags dann noch die allerletzten Untersuchungen: Gehör... Check, Beckenstellung... Check, Blutabnahme... Check, Baby ready for Take Off! (Wobei ganz so problemlos war's doch nicht... unsere Kleine veranstaltete bei den Untersuchungen ein Theater, dass rundum alle anderen Babys unruhig wurden. Wenn das nur kein Vorgeschmack auf die kommenden Monate ist...)

Aber gesund, gottseidank völlig gesund. Nur ein wenig abgenommen hat sie seit der Geburt, aber das wird schon wieder! Also packten wir unsere Julia in das nagelneue Maxicosi... und dann ging es ab nachhause...


Im Auto fühlte ich mich dann die ganze Zeit, als hätte ich eine Ladung roher Eier auf der Rückbank, aber ich denke, daran gewöhnt man sich mit der Zeit. Zuhause dann rein bei der Tür in die frisch geputzte Wohnung...


... und ins Gitterbetterl, das schon im Wohnzimmer auf Julia wartete. Und dann mal durchschnaufen.


Wieder ein weiterer wichtiger Schritt geschafft und eine sehr stolze Mutti und ein sehr stolzer Papa.